Prosaistin, Salonière (1785 – 1859)
„Aber ohne Freiheit blüht kein Geist, und was nützt es, die goldne[n] Regeln der Lebensweisheit als christliches Aushängeschild vorne auf der Brust zu tragen, wenn es innen aussieht wie in einer Spitzbuben-Herberge.“ (1)
„Die Liebe thut alles sich zu lieb und doch verläßt der Liebende sich selber und geht der Liebe nach.“ (2)
„Dennoch ist kein Versöhnungsmittel mit der Gegenwart, noch irgend ein fürstliches Übereinkommen mit der Zukunft als nur durch die freie geistige Macht des Gewissens.“ (3)
„Wie im Tode dem Menschen auch erst deutlich wird, was er hätte sollen und wollen. So wird auch einmal das ewige Rechthaben sich in Unrechthaben auflösen. Irrthum ist aber noch keine Unsterblichkeit, obschon er den lebendigen Geist der Wahrheit näherbringen kann. Aber Rechthabenwollen im Unrecht, das ist gradezu der Tod. -“ (4)
Quellen
(1) Brief an Kronprinz Karl von Württemberg, Konzept [1841], in: Karl-Heinz Hahn: „Bettina von Arnim in ihrem Verhältnis zu Staat und Politik. Mit einem Anhang ungedruckter Briefe“. Weimar 1959, S. 61.
(2) In: Bettina von Arnim: „Die Sehnsucht hat allemal Recht“, hrsg. von Gerhard Wolf. Frankfurt a. M. 1985, S. 124.
(3) Brief an Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach vom 4. Februar 1846, in: „Bettine von Arnim. Werke und Briefe“, Bd.4, hrsg. von Heinz Härtl, Ulrike Landfester und Sybille von Steinsdorff. Frankfurt a. M. 2004, S. 543.
(4) Brief an Kronprinz Karl von Württemberg, Konzept [1841], in: Karl-Heinz Hahn: „Bettina von Arnim in ihrem Verhältnis zu Staat und Politik. Mit einem Anhang ungedruckter Briefe“. Weimar 1959, S. 60.