Frauen-Kultur-Archiv

Gedanken und Einfälle kreativer Frauen

Henriette Herz

Deutsch-jüdische Autorin, Salonière (1764 – 1847)

„Die Frauen herrschen nicht mehr in der Gesellschaft, die Interessen der Männer drehen sich in derselben nicht mehr um sie, – da steckt der Fehler. Denn für die feine Geselligkeit sind nur die Frauen eigentlich bildend.“ (1)

 

„Es ist die Art meines Geschlechtes, daß wir in kleinen Dingen gute Beobachterinnen sind.“ (2)

 

„Wäre ich ein Mann geworden, so hätte ich das was ich als Frau im kleinen trieb ins Große getrieben.“ (3)

 

„Wohl lernt man die Menschen durch sich selbst allein kennen. Von uns geht die Menschenkenntniß aus, wer sich selbst nicht kennt der kann keinen andern beurtheilen – die Anschauung des eigenen Gemüths macht uns fähig das fremde anzuschauen, die Selbstkenntniß ist gleichsam das Organ durch die wir andere erkennen. Keine Leidenschaft, oder doch keine Wirkung derselben, können wir beurtheilen, erkennen wenn wir Sie nicht, zum Theil wenigstens aus eignem Gefühl können.“ (4)

Quellen

(1) Henriette Herz: „Erinnerungen“, in: „Henriette Herz in Erinnerungen Briefen und Zeugnissen“, hrsg. von Rainer Schmitz. Frankfurt a. M. 1984, S. 153.
(2) Ebd., S. 158.
(3) Brief an Ludwig Börne vom 24. März 1806, in: „Briefwechsel des jungen Börne und der Henriette Herz“, hrsg. von Ludwig Geiger. Oldenburg, Leipzig 1905, S. 160.
(4) Brief an Ludwig Börne vom 26. März 1805, in: „Briefwechsel des jungen Börne und der Henriette Herz“, hrsg. von Ludwig Geiger. Oldenburg, Leipzig 1905, S. 141f.