Frauen-Kultur-Archiv

Düsseldorfer Autorinnen der Gegenwart: in memoriam

Vita

Geboren am 2. Februar 1954, ermordet am 23. April 1994

In einer xenophilen Familie in Mönchengladbach aufgewachsen, studierte sie in Marburg, Berlin, Heidelberg und Düsseldorf Germanistik, Philosophie und Sprachwissenschaft. Sie promovierte 1985 mit der Arbeit „Das wilde Schreiben. Graffiti“. Renate Neumann arbeitete u.a. journalistisch in der feministischen Monatszeitschrift „Kom’ma“ in Düsseldorf und veröffentlichte seit 1990 Prosaminiaturen und Novellen-Teile in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften.

Zu ihren geistigen Müttern zählte sie Rahel Varnhagen und Hannah Arendt. Besondere Affinität bekundete sie gegenüber „der jüdischen Salonkultur in der französischen Revolutionszeit und dem intellektuellen Widerstand gegen den Nationalsozialismus und gegen undemokratischen Machtanspruch“.

Ihre Prosaminiaturen sah sie in der Tradition der Briefe einer Rahel Varnhagen: „in sich abgeschlossen und doch offen; beim Schreiben entsteht der in die Zukunft offene Text“.

Der erste Prosaband erschien posthum, nur wenige Monate nach ihrem gewaltsamen Tod. Er war mit ihr erarbeitet worden, sollte Ende 1994 erscheinen.