Düsseldorfer Autorinnen der Gegenwart: in memoriam
Vita
- Am 25. November 1935 wurde sie in Mühlheim geboren; die Eltern starben früh, so dass sie bei Nonnen aufwuchs.
- Sie absolvierte mehrere Ausbildungen, u. a. die der staatlich geprüften Hausangestellten und der Industriekauffrau.
- Seit 1977 lebte sie in Düsseldorf und arbeitete zunächst als Stationsschwester in der Universitätsklinik und schließlich bis 1995 als Pflegedienstleiterin.
- Ab 1995 führte sie zusammen mit ihrem Ehemann Gunther Büning, ebenfalls Schriftsteller, in der Privatwohnung, Collenbachstraße 2, einen literarischen Salon. Nach dessen Tod erweiterte sie im Februar 1996 den Salon als „KunstLive Salon“ zu einem Literatur-, Kunst- und Musik-Salon mit der Zielsetzung: „Ich wollte einen sozialen Salon anbieten und nicht nur einer elitären Schicht Kunst erfahrbar machen“ (RP, 16.06.1998). Die Distanz zwischen AutorInnen und Publikum baute sie in einer interaktiven Atmosphäre ab. Neben den bekannten Namen bekamen vor allem junge Talente ihre Chance, im Salon vorzutragen, zu singen oder Bildwerke auszustellen. Der zweimonatliche Rhythmus forderte ihr viel Engagement und Ideenreichtum ab, da viele Salonabende mit einem besonderen Themenschwerpunkt stattfanden, wie Internationalität („Kunst kennt keine Grenzen“), Deutsch-Russischer Abend, vielfältige Stimmen aus Osteuropa, Lyrik der Postmoderne, Salonkultur gestern und heute etc.
- Die Verbindung mit dem Verleger Georg Aehling und seiner „Edition XIM Virgines“ ermöglichte es Elisabeth Büning-Laube, den bei ihr lesenden Autorinnen und Autoren durch die Herausgabe ihrer Texte eine bleibende literarische Plattform zu bieten. Sie entwickelte die Buchreihe „KunstLive“, die auf 16 Bände anwuchs (s. u.) und die die bildende Kunst in die Gestaltung der Bände stets einbezog.
- Ihre eigenen Texte, im Schwerpunkt Lyrik und Kurzprosa, sind von einer sehr eigenen, bildreichen und sensiblen Sprachkraft bestimmt und umkreisen die Themen: Begegnung mit Menschen, die Macht der Natur, Traumatisierung durch Krieg und Engagement für und Sehnsucht nach Frieden (vgl. auch die hier wiedergegebenen Rezensionen).
- Multimedial wie ihr Salon war sie selbst; sie malte mit besonderer Leidenschaft in Aquarell.
- Elisabeth Büning-Laube wurde zu vielen Lesungsterminen auch außerhalb von Düsseldorf eingeladen. Im Juli 2001 war sie Autorin des Monats am Literaturtelefon des Literaturbüros NRW.
- Am 4. Januar 2005 starb sie nach längerer, schwerer Krankheit.
- Elisabeth Büning-Laube sah ihren Salon u. a. in der Tradition des Salons von Karl Leberecht Immermann (1830-39), Autor und Theaterleiter in Düsseldorf, und seiner Lebensgefährtin Elisa Gräfin von Ahlefeldt, deren Landhaus, das Collenbachsche Gut, auf dem Gelände der heutigen Collenbachstraße lag.
- Büning-Laubes Aktivitäten inspirierten ihrerseits zwei Salon-Neugründungen in Düsseldorf. Der von Dorothee Göring-Weitz seit 2003 geleitete „Literarische Teesalon“ der Evangelischen Kreuz-Kirchengemeinde verdankt ihr „sehr viele Impulse und Anregungen“ (Gemeindebrief kontakt 3/2013). Die Lyrikerin Konstanze Petersmann, die ihre erste Buchveröffentlichung 2004 der „KunstLive“ Edition verdankte, startete ihren Salon „Kunstsinn“ 2006, ein Jahr nach Elisabeth Büning-Laubes Tod, jedoch mit einer anderen, an der Hochkultur ausgerichteten Zielsetzung.
- Elisabeth Büning-Laubes Nachlass befindet sich im „Rheinischen Literaturarchiv“ des Heinrich-Heine-Instituts Düsseldorf.