Verlauf: Ab Bergische Landstraße bis Am Backesberg in Lodenberg
Minna Blanckertz, Sozialpädagogin, Vorsitzende des Rheinischen Frauenklubs, Karitativ-Wirkende, 1867-1955
Am 25. Juni 1867 wurde sie in die Düsseldorfer Fabrikantenfamilie Blanckertz hineingeboren, die ihr eine sorgenfreie Existenz ermöglichte. Die privilegierte Herkunft war für sie eine lebenslange Verpflichtung, sich karitativ zu engagieren. Minna Blanckertz gehörte 1905 zu den Gründungsfrauen des Rheinischen Frauenklubs in Düsseldorf. Seit 1911 baute sie als 1. Vorsitzende den Frauenklub zu einem kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt der bürgerlichen Frauenwelt der Stadt aus. Für die Unterstützung von bedürftigen Künstlerinnen engagierte sie sich im Kontext des Vereins Düsseldorfer Künstlerinnen, dem sie seit seiner Gründung 1911 eng verbunden war. Mit vielen Künstlerinnen war sie befreundet, u. a. mit der Schriftkünstlerin Anna Simons.
An der Einrichtung der Auguste-Viktoria-Kinderkrippe war sie wesentlich beteiligt und während des 1. Weltkriegs leitete sie die Kinderfürsorge der Zentralstelle für freiwillige Liebestätigkeit. Ihr sozialpädagogisches Engagement manifestierte sich auch in einem Arbeitsbuch für Kindergärten: „Was schenkt die Natur dem Kinde? Anleitung zur Naturbetrachtung und Beschäftigung“ (mit 4 Auflagen von 1910 bis 1926).
Als Vorsitzende des Vaterländischen Frauenvereins vom Roten Kreuz war Minna Blanckertz an der positiven Entwicklung des Roten Kreuzes in Düsseldorf maßgeblich beteiligt. Für die Umwandlung eines Klubgebäudes des Vereins in ein Rentnerinnenheim war sie ebenso verantwortlich wie für den Aufbau einer Rentnerfürsorge während der Inflationszeit, die später von der Stadt Düsseldorf übernommen wurde. Mit der „Schatulle“, einer Sammel- und Tauschstelle für private Wertgegenstände, schuf sie eine effektive Schuldner-Unterstützungs-Einrichtung. Vom Roten Kreuz wurde sie für ihre weitreichenden Aktivitäten posthum mit der Benennung eines Altenheims als „Minna-Blanckertz-Heim“ in Wersten geehrt.
Als Düsseldorf im 2. Weltkrieg verstärkten Bombardements ausgesetzt war, zog Minna Blanckertz 1944 zu Verwandten nach Ellwangen in Baden-Württemberg, wo sie am 10. Dezember 1955 88jährig verstarb. Bereits ein halbes Jahr später widmete ihr die Stadt in Anerkennung ihrer karitativen Verdienste die Blanckertzstraße.