Verlauf: Elly-Heuss-Knapp-Straße bis Karl-Stauffenberg-Straße in Hellhof
Elsa Brändström, Philantrophin, 1888-1948
Elsa Brändström wurde am 26. März 1888 in St. Petersburg als Tochter eines schwedischen Botschafters in Russland geboren. Dort erlebte sie nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs das Elend der deutschen Kriegsgefangenen. Die Krankenschwester und Abgeordnete des schwedischen Roten Kreuzes organisierte in Deutschland und Schweden große Hilfsaktionen für mehr als 700 000 Kriegsgefangene in Russland und Sibirien. Sie selbst betreute und inspizierte die Gefangenenlager und wurde der „Engel von Sibirien“ genannt.
In Sachsen und Berlin errichtete sie Sanatorien für heimkehrende Kriegsgefangene und in Leipzig ein Heim für Kriegswaisen. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem christlichen Sozialisten Professor R. Ulrich, emigrierte sie nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in die USA. Von Cambridge (Massachusetts) aus verhalf Elsa Brändström deutschen Juden zur Einreise in die Vereinigten Staaten und organisierte hier Hilfen für die Flüchtlinge vor Ort.
Bereits vor Ende des Zweiten Weltkriegs begann sie mit Kleidersammlungen für notleidende deutsche Kinder in Friedenszeiten. Im Februar 1945 reiste sie in ihre Heimat Schweden, um von hier aus Hilfe ins Nachkriegsdeutschland zu organisieren. Ein Jahr später erhielt sie als erste Schwedin die Prinz-Carl-Medaille. Elsa Brändström verstarb 1948 in den USA.