Frauen-Kultur-Archiv

Frauengeschichte in Düsseldorfer Straßennamen

Josephinenstraße

Verlauf: Steinstraße bis Martin-Luther-Platz

Josephine, Prinzessin von Baden und Gemahlin des Fürsten Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen, 1813 – 1900

Josephine von Baden wurde am 21. Oktober 1813 als zweite Tochter
des Großherzogs Karl Ludwig Friedrich von Baden und seiner Gemahlin
Stephanie Beauharnais, einer angenommenen Tochter Napoleons I., in
Mannheim geboren. Einundzwanzig Jahre später, am 21. Oktober 1834,
wurde sie mit Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen, Nachkomme
des Fürsten Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen und seiner
Gattin Antoinette Marie Murat, in Karlsruhe vermählt. Es handelte
sich um eine Hochzeit nach ökumenischem Ritus. Erst nach einigen
Jahren nahm die Fürstin den katholischen Glauben ihres Gatten an,
um ihre Kinder nach diesen Glaubensgrundsätzen zu erziehen.

1852 zog das Ehepaar nach Düsseldorf in das Schloss Jägerhof, da
der Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen als Divisionskommandeur an
die Spitze der preußischen Garnison berufen worden war. Josephine
und Karl Anton wurden von den Düsseldorfern verehrt, nicht zuletzt
aufgrund ihrer anlässlich der eigenen Silberhochzeit errichteten
„Karl-Anton-Josephinen-Stiftung“ für Ehepaare, die fünfundzwanzig
oder fünfzig Jahre verheiratet waren. Die Rheinprovinz zeigte ihren
Dank durch eine Statuenwidmung auf Schloss Sigmaringen.

Die Verlobung der erstgeborenen Tochter Stephanie mit König
Pedro V. von Portugal stellte 1857 in Düsseldorf ein bedeutendes
Ereignis dar: das Fest wurde u. a. im Theater mit der Oper „Das
Nachtlager in Granada“ gefeiert.

Nach der Wahrnehmung vielfältiger Funktionen in Preußischen
Diensten verließen Fürst und Fürstin 1871 Düsseldorf, um zurück ins
Sigmaringer Schloss zu ziehen. Am 2. Juni 1885 starb der Fürst,
fünfzehn Jahre nach ihm, am 21. Oktober 1900 die Fürstin
Josephine.

Text: Eva Oberdörster