Frauen-Kultur-Archiv

Frauengeschichte in Düsseldorfer Straßennamen

Katharinenstraße

Verlauf: Glashüttenstraße bis In der Meide (Gerresheim)

Heilige Katharina von Alexandrien, Märtyrerin, 3./4. Jh. n. Chr.

Katharina von Alexandrien wurde während des gesamten
Mittelalters als Heilige und Märtyrerin verehrt, ihre Existenz ist
jedoch historisch nicht belegbar. Sie gilt als eine der Heiligen
aus dem Kreis der vierzehn Nothelfer und ist Schutzpatronin für
viele verschiedene Bereiche u.a. der Gelehrten der philosophischen
Fakultät, der Bibliotheken und Schulen, sowie vieler Handwerker und
aller, die mit ihrem Symbol, dem Rad, zu tun haben. Ebenfalls zu
ihren Symbolen zählen: Buch, Schwert, Palme und Krone.

Die Verehrung Katharinas ergab sich aus einer Legende, die erst
ab dem 10. Jahrhundert überliefert ist und seit dem 12. Jahrhundert
stetig erweitert wurde. Dieser Legende zufolge war Katharina, die
schöne Tochter des zypriotischen Königs Costus, eine sehr
gottesfürchtige Frau und genoss eine umfassende philosophische
Bildung. Als der römische Kaiser Maxentius um 310 n. Chr. in die
Stadt Alexandria kam und alle Christen zum Opfergang zu Ehren der
heidnischen Götter aufforderte, stellte Katharina sich ihm entgegen
und wollte ihn zum Christentum bekehren. Der Kaiser ließ daraufhin
seine fünfzig besten Redner mit ihr disputieren, doch Katharina
überzeugte sie mithilfe ihrer schlagfertigen Rhetorik, sodass sich
alle fünfzig Männer taufen ließen. Die Redner wurden vom Kaiser
verbrannt, Katharina ins Gefängnis geworfen und gefoltert. Als sie
gerädert werden sollte, zerbrachen der Überlieferung nach die Räder
und immer mehr Bürger ließen sich taufen, woraufhin der wütende
Kaiser Katharinas Enthauptung befahl. Der Legende nach floss bei
ihrer Hinrichtung Milch statt Blut aus ihrem Hals.

Seit dem 11. Jahrhundert gilt der 25. November als Feiertag der
heiligen Katharina. Ihre Reliquien werden im orthodoxen
Katharinenkloster auf dem Berg Sinai verehrt. In Düsseldorf wurde
die heilige Katharina von Alexandrien zur Patronin der katholischen
Pfarrkirche in Vennhausen. Auch das Franziskanerinnenkloster St.
Katharinenberg in Gerresheim, das 1335 gestiftet und 1806 wieder
aufgehoben wurde, war ihr geweiht.

Text: Bianca Hillebrandt