Frauen-Kultur-Archiv

Literarische Rätsel

Literarische Kurz-Rätsel Auflösungen

I.

Annette von Droste-Hülshoff (1797–1848) gehört mit der ‚Kriminalgeschichte‘ „Die Judenbuche“, die auch weiterreichende Dimensionen hat, zum Lektürekanon der Schule. Mit Gedichten wie „Der Knabe im Moor“ oder „Der Heidemann“ aus dem „Heidebilder“-Zyklus von 1844 hat sie sich ins kulturelle Gedächtnis der Deutschen eingeschrieben. Der „Annette-von-Droste- Hülshoff-Preis“ wird vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe vergeben und der „Droste-Preis“ von der Stadt Meersburg.

 

 

 

II.

Bei der Goethe-Verehrerin handelt es sich um Bettina von Arnim (1785–1859), die 1835 den „Goethes Briefwechsel mit einem Kinde“ veröffentlichte. Achim von Arnim verstarb im Jahre 1831. Mit dem Werk „Dies Buch gehört dem König“ von 1843 ist sie der sozialkritischen Bewegung des Vormärz zuzurechnen. Den 5 DM-Geldschein mit ihrem Porträt gab es seit 1991.

 

 

 

III.

Gemeint ist die streitbare Feministin und Pazifistin Hedwig Dohm (1831–1919). 1853 heiratete sie Ernst Dohm, den Chefredakteur vom „Kladderadatsch“; das Ehepaar hatte 5 Kinder. „Was die Pastoren von den Frauen denken“ von 1872 war die erste publizierte kritische Schrift; es folgte 1874 „Die wissenschaftliche Emancipation der Frauen“. Besonders nachhaltig wirkte die Darstellung „Die Antifeministen“ von 1902. Im 1. Weltkrieg legte sie 1917 die antimilitaristische Broschüre „Der Mißbrauch des Todes“ vor. Sie war die Großmutter von Katia Mann.

 

 

 

IV.

Die „Eifeldichterin“ und Berlin-Chronistin ist Clara Viebig (1860-1952). Heftige Kontroversen unter den Rezensenten und massive Gegenwehr von Bewohnern der Eifel löste der Roman „Das Weiberdorf“ aus, der 1900 erschien. Ihr Ehemann war Friedrich Theodor Cohn, der ihr Werk sehr förderte. Von 1868 bis 1883 lebte Clara Viebig in Düsseldorf; der Roman „Die Wacht am Rhein“ (1902) spielt dort. Zu den Berlin-Romanen gehören u.a. „Das tägliche Brot“, „Einer Mutter Sohn“, und „Die vor den Toren“. Ihr Grab befindet sich auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof.

 

 

 

V.

Irmgard Keun (1905–1982) war 1931 mit dem Roman „Gilgi, eine von uns“ und 1932 mit „Das kunstseidene Mädchen“ der Shooting-Star der deutschen Literaturszene. Der noch heute lesenswerte Roman über die frühen Jahre in Nazi-Deutschland ist „Nach Mitternacht“, 1937 erschienen. Dort finden sich Sätze wie diesen: „dat janze Volk sitzt im Konzentrationslager, nur die Regierung läuft frei herum.“

 

 

 

VI.

Die Verszeile „Zur Heimat erkor ich mir die Liebe“ schrieb die Lyrikerin Mascha Kaléko (1907–1975). Der sehr erfolgreiche Lyrikband von 1933 war „Das lyrische Stenogrammheft“; auf diesen folgte 1935 „Kleines Lesebuch für Große“. Nach der Scheidung von Saul Aron Kaléko heiratete sie den Komponisten, Musikwissenschaftler und Chorleiter Chemjo Vinaver. Der Juror mit Nazi-Vergangenheit war Hans Egon Holthusen.